Familie Gerber
In Traunstein am Chiemsee im Südosten Bayerns wird in liebvoller Pflege ein wunderschöner Offenstall betrieben, in dem fast alle Zuchtstuten zu Hause sind. Die Herde wird ergänzt durch Jungvolk und die beiden Renter und ehemaligen Turnierpferde Falstaff und Marabu. Die Reiterei hat lange Tradition im Hause Gerber, nicht zuletzt Teto wegen, die im Großraum München eine gleichermaßen bewunderte wie gefürchtete Teilnehmerin fast sämtlicher Fuchsjagden war, wobei das Wort "Risiko" bei Teto wenig Beachtung fand. Brigitte lernte schon als junges Mädchen den Umgang mit den Jagdpferden der Mutter und ritt selbst erfolgreich Dressur, Springen und folgerichtig Vielseitigkeit, u.a. die deutschen Juniorenmeisterschaften in Kiel. Ihre damaligen größten Erfolge feierte sie im Sattel des Hannoveraners Florian, sowie ihren Pferden Wotan (Han) und Coliane (Holst).
Brigitte mit Florian.. |
...Wotan... |
...und Coliane |
|
|
|
Für sie kam mit dem statiösen Rappen Adrian der erste Trakehner in den Stall und danach gab es nicht mehr viel anderes. Die Freundschaft zwischen den Gerber’s und Engelhardt’s begann in Ulm, wo Brigitte Studentin und Klaus Engelhardt Assistent an der Reformuniversität waren. Weil die Uni so jung war, wurden manche Sportgruppen aus der Assistentenschaft verstärkt, so auch die Akademische Reitgruppe, die von Klaus mitorganisiert und aktiv unterstützt wurde. So bestritten Ende der 70er Brigitte und Klaus, unter dem Mannschaftscoach Elisabeth Engelhardt, sehr erfolgreich so manch internationales Universitätsturnier in vielen Ländern Europas. Ein besonderes Highlight: 1978 der erstmalige Vergleich von Mannschaften aus den USA, Westeuropa sowie Rußland und Polen, mitten in der politischen Eiszeit. Das ganze fand in Sopot auf dem großen Turnierplatz statt, unter Berichterstattung des Fernsehens und allgemeiner Beachtung. Deutschland, durch zwei Mannschaften aus Kiel und Ulm vertreten, konnte bestens punkten. Brigitte gewann die Dressur, Klaus zwei von vier Springen. Besonders schön: Das Ulmer Team folgte nach dem Turnier der Einladung von Dr. Antonin Pachinsky, damals Chef des Gestütes in Liski. Dort begründete sich die Freundschaft zwischen Antonin und Brigitte, Elisabeth und Klaus, die bis heute gepflegt wird. Jeder Trakehner weiß, daß Antonin ein wandelndes Lexikon in Sachen Pedigrees und Linien der traditionsreichen Trakehner Zucht ist und zudem ein exzellenter Pferdekenner ist. Er ist selber ist Tierarzt und ritt 1968 in Mexiko für Polen bei der Olympiade im Springen, auf dem damals noch jugendlichen Beschäler Poprad. Von Liski aus wurde noch eine Reise durch Masuren unternommen, die auch nach Goldap im Nordosten führte, lediglich 35 km entfernt vom Geburtsort von Klaus, damals noch unerreichbar, da russisch.
In der Ulmer Zeit hatten Brigitte und Klaus stets fremde Pferde im Beritt, wobei eigentlich nie ein Trakehner dabei war, sondern eher Pferde "einmal quer durch den Gemüsegarten". Die Autorin dieser Zeilen erinnert sich auch noch sehr lebhaft an einen zwar bildschönen, aber ziemlich nervenschwachen Ladykiller xx Sohn aus dieser Zeit, namens Lancer, dessen Eskapaden eigentlich Holsteiner bei uns im Stall nicht zu den Favoriten werden ließ. Natürlich hat ein gutes Pferd weder Farbe noch Brand und an der erstklassigen Sportlichkeit der Holsteiner ist auch nichts zu rütteln, aber wie das so ist, es gibt immer die eine Erfahrung im Leben, die alles erklärt. Fairerweise möchte ich an dieser Stelle aber auch auf ein ganze besonderes Pferd in der Familiengeschichte hinweisen, welches kein Trakehner war und trotzdem von uns allen heiß und innig geliebt wurde: Layla.
Tochter Katrin, mitterlweile Tieärztin im Praxiteam bei Olympiasieger Dr. Matthias Baumann, hat sich wie alle Inder der Familie zunächst auf Dolores die Sporen verdient und dann zusammen mit ihrem unverwüstlichen Pony Marabu etliche Erfolge einheimsen könne. Mit Abschluss des Studiums hat Katrin dankenswerter Weise die Betreuuung unserer Zuchtstuten übernommen und für 2008 auch ihre ersten Damen tragend. Im Juli 2005 ist die Stutenherde in Traunstein dann nochmals angewachsen, und mit dem Zuwachs kam auch eine dritte Partei in die Zuchtgemeinschaft, Dr. Nora Christiansen-Weinmann. Die Familie Weinmann betrieb bis vor ein paar Jahren eine erfolgreiche Hengststation und Zuchtstätte im Baden-Württembergischen Neuenstein, bis der tragische Tod von Eberhard Weinmann 2001 diesem Betrieb in seiner Blüte ein jähes Ende setzte. Wir möchten an besonderer Stelle dem ehemaligen Gestüt Kesselfeld einen besonderen Platz geben.
Familie Gerber Anfang Ende der 80er Jahre: Brigitte, Katrin und Marabu

Zurück zu "Über uns"
Home |